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Flugfeld einst

 

GESCHICHTE DES FLUGZEUGBAUS IN WIENER NEUSTADT

1872 lässt hier der Mainzer Paul Haenlein einen Hangar für sein Luftschiff errichten, das erstmals das Traggas zum Antrieb seines Verbrennungsmotors nutzt. Nach dem Hangareinsturz (12. August) durch einen Sturm musste der Aufstieg nach Brünn verlegt werden

1909 Errichtung des Flugfeldes in Wiener Neustadt mit Hangars und Werkstätten.

1909 erprobt Igo Etrich sein Motorflugzeug Etrich I (8. August erste Fahrversuche), nach Umbauten seines alten Gleiters gelingen mit diesem die ersten Flüge.

1909-12 sind zahlreiche Flugzeugbauer am Flugfeld Wiener Neustadt, konstruieren und bauen viele neue Typen (Pischof, Warchalowski, Schmiedl, etc.).

Im August 1910 startet ObIt. Ludwig Schmiedl mit seinem Flugzeug in Wiener Neustadt. Es hat eine veränderliche Flügelfläche.


1910 entwickelt Ing. Ferdinand Porsche den ersten Flugmotor bei der Austro-Daimler-Motoren AG. Diese Motoren hatten zunächst 45 PS, bis Kriegsende erreichen sie 360 PS. Teilweise werden sie auch im Ausland in Lizenz gefertigt.

Am 6. April 1910 gelingt Karl Illner mit dem Prototyp der Etrich - "Taube" (Etrich -II) der erste Flug in Wiener Neustadt. Die "Etrich -Taube" wird wegen ihrer Flugstabilität zum Vorbild einer ganzen Flugzeuggeneration in Deutschland und wird mit kleinen Abänderungen von zahlreichen Firmen nachgebaut. Sie ist das Schulflugzeug in Österreich und Deutschland.


1915 erfolgt die Gründung der ÖFFAG - Österreichische Flugzeugfabriks AG. Sie entwickelt Prototypen und baut einige Serien Kriegsflugzeuge für die k.u.k. Luftfahrtruppe bis Ende 1918 (Öffag C I, Öffag C II, Albatros D II, Albatros D III, und für die k.u.k. Kriegsmarine die Flugboote der Typen K, R, und das Großflugboot Type G). Ferner entstanden hier die ersten erfolgreichen Hubschrauberkonstruktionen PKZ-1 und PKZ-2.

1935-38 richtet sich die Wiener Neustädter Flughafenbetriebsges. m.b.H. in den Werkstätten ein und baut einige Flugzeuge. Es sind dies Konstruktionen von Banhidi, Dipl.Ing. Lampich, Ing. Meindl: Banhidi "Gerle", Lampich L-9 "Spatz", Lampich NL XXI, Lampich NL XXII, Meindl/van Nes A Vllb "Kadett" und Tragflächenbau für die Udet U 12 "Flamingo" für die Fliegerwerft Thalerhof bei Graz.

1938-45 wird das Flugzeugwerk (nunmehr als Neustädter Flugzeugwerke Ges.m.b.H. bezeichnet) nach dem Anschluss zu einer Flugzeugfabrik für die Großserienfertigung des Messerschmitt Bf 109 Jägers ausgebaut. Angegliedert wird auch eine Großreparaturwerft. Nebenbei entsteht bis 1940 in Deutschland das erste Bugradflugzeug Meindl/van Nes A XV (Wn 16), es wird richtungsweisend für zahlreiche weitere Entwürfe (Me 262, Ar 234, He 163, He 219, He 280, Hs 132, Ta 154, etc.). Ferner entsteht hier der erste Hubschrauber mit Reaktionsblattspitzenantrieb, der Doblhoff WNF Wn 342.

1957-64 entwickelt und baut hier die Simmering-GrazPauker AG. im ehemaligen RAX-Werk das zweimotorige Kabinenreiseflugzeug Meindl 222. Der Erstflug erfolgt am 29. April 1959. Am 3. März 1964 erhält der vierte Prototyp die FAA-Zulassung.

1989 werden auf dem Flugplatz-Ost die Motorsegler der Type Hoffmann H 36 "Dimona", gebaut von SGP in Wien, zusammengestellt und eingeflogen. Wenig später wird das HOAC-Austria Flugzeugwerk. Ges.m.b.H. errichtet, das eine eigene Ganzkunststoff - Motorseglertype, die "Super Dimona" und ein Motorflugzeug "Katana" entwickelt und mit österreichischen Rotax-Motoren ausrüstet. Beide Maschinen werden in Großserie gebaut und weltweit verkauft. Ein viersitziges Reiseflugzeug - die DA40 "Diamond Star" der Diamond Aircraft folgt 1998/99.

aus FLUGINFORMATIONEN 49.Jhrg. Folge I+II/1999

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